Wer noch eine Oma oder
einen Opa hat oder andere ältere Menschen kennt, der weiß aus ihren
Erzählungen, dass „früher alles anders war“. Wir können uns heute kaum mehr
vorstellen, dass damals viele Dinge wie zum Beispiel Telefon, Internet,
elektrischen Strom, Zentralheizung, Autos, Lastwägen oder Traktoren noch nicht
existierten, die für uns heute selbstverständlich sind und die uns das Leben
einfacher machen.
Für diese
(Groß-)Elterngeneration ist das, was für die Jugend heute völlig
selbstverständlich ist, ein starker Wandel, der sich in den letzten 50 bis 100
Jahren vollzogen hat. Ganz besonders merkt man die Veränderung im Bereich der
Kommunikation und der Information, aber auch bei der Mobilität – eigentlich in
allen Lebensbereichen. Wenn man heute zu einem Thema etwas wissen möchte, hat
man diese Informationen mit Computer oder Handy innerhalb von wenigen Minuten
problemlos recherchiert. Früher gab es diese Möglichkeiten nicht. Viele Eltern
haben ihre Kindheit noch ohne Handy und Computer verbracht. Als Oma und Opa
noch jung waren, besaßen die meisten Familien nicht einmal ein Festnetztelefon.
Man konnte anfangs nur am Postamt telefonieren, in den 1950er und 1960er Jahren
gab es dann Telefonanschlüsse, die nur für wichtige Gespräche benutzt wurden,
manchmal kamen auch Nachbarn zum Telefonieren, die selbst noch keinen Anschluss
besaßen. Erste Schwarz-Weiß-Fernseher standen in Gasthäusern.
Auch im Bereich der Arbeit
hat sich vieles verändert – viele der Maschinen, die heute Produkte
computergesteuert und fast ohne menschliche Arbeitskraft herstellen, oder all
die verschiedenen Fahrzeuge wie Autos, Traktoren, Lastwägen, Motorräder gab es
wenn, nur in geringer Anzahl. Arbeit – besonders am Land – erfolgte vorwiegend
durch Menschenhand oder mithilfe einfacher Geräte, sodass viele Menschen für
die landwirtschaftlichen Arbeiten notwendig waren. Zu Beginn des 20.
Jahrhunderts lebten und arbeiteten noch wesentlich mehr Personen auf dem Land
als heute. Mit der zunehmenden Mechanisierung in der Landwirtschaft wandert die
Bevölkerung immer mehr in die Städte ab, weil sie dort leichter Arbeit fanden.
Josef Danninger
beschäftigt sich bei seinem Fotoprojekt mit „verflossener Zeit“. Den
Ausgangspunkt bildeten historische Ansichtskarten und Fotografien, die
Danninger Jahre lang sammelte. Er verfolgte die fotografischen Spuren, die ihn
immer wieder ins Gespräch mit Menschen brachten. Mit seiner Digitalkamera
versuchte er die heutige Situation des Handwerks, Gewerbes und der
Landwirtschaft zu dokumentieren und den historischen Ansichten gegenüber zu
stellen. Die Konfrontation von historischen und zeitgenössischen Fotografien in
der Ausstellung „Arbeit im Wandel der Zeit“ macht uns mit einfachen Mitteln die
Schnelllebigkeit unserer Zeit bewusst. Mit seinen Arbeiten beweist Danninger
aber auch, dass Heimatforschung mit neuester Technologie faszinierende
Ergebnisse liefern kann.
Eröffnung: Donnerstag, 27. September 2018, 19
Uhr
Dauer der Ausstellung: bis 10. November 2018
Di-Fr 9-12 und 14-17 Uhr, Sa 14-17 Uhr
Museum Innviertler Volkskundehaus,
Kirchenplatz 13, Ried im Innkreis